Soundcheck – Rompe el Caracol – Video des Monats

Soundcheck – Rompe el Caracol – Videoact des Monats

Kuba, ich komme

Die in Deutschland lebende, kubanische Sängerin Addys Mercedes begab sich für den Dreh eines Dokumentarfilms in ihre alte Heimat Kuba – auch ein Musikvideo entstand.
Familie und Musik sind für Addys Mercedes das Wichtigste im Leben. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Tochter Lia für die Geigenparts auf ihrem aktuellen Album „Locomotora a Cuba“ verantwortlich zeigt. Wir haben mit Addys unter anderem über den Dreh ihres aktuellen Videos gesprochen.

soundcheck: Warum hast du gerade den Song „Rompe el Caracol“ für den Videoclip ausgewählt und wovon handelt dieser?

Der Song hat die Leute sehr begeistert. „Rompe El Caracol“ heißt „komm aus deinem Schneckenhaus“. In Kuba sind wir sehr spontan und es liegt in unserer Natur, den Moment zu genießen. Etwas zu planen ist schwierig, weil die Dinge meistens sowieso nicht so klappen, wie man es sich wünscht. Deshalb nutzen wir jeden Moment, um Spaß zu haben, alles andere kann warten. Ich singe sinngemäß: „Die Polizei ist weg und der Pastor schläft, was muss noch passieren damit du aus deinem Schneckenhaus kommst“.
sc: Wie lange hat die Vorberereitung für das Video gedauert?
am: Die Vorbereitung bestand in erster Linie aus der Entwicklung der Clipidee, aus spontanen Konzerten und Reaktionen von Kubanern, während sie das Lied per Kopfhörer hören. Für uns war es besonders wichtig, ein geringes Gewicht bei unserem Reisegepäck zu haben, damit wir mit Instrumenten, Kleidung und Equipment mobil bleiben konnten.

sc: Wie lange hat der dreh beziehungsweise die erstellung des Videos gedauert?


am: Der Clip ist ein kleiner Ausschnitt aus einem Vorabdreh für einen Dokumentarfilm über mein Leben zwischen Kuba und Europa. Wir haben in Kuba einerseits Menschen getroffen, die mich von früher kannten und andererseits spontane Begegnungen mit Leuten auf der Strasse gesucht, die teilweise noch nie etwas von mir gehört hatten. Wir haben für den Videoclip zwischendurch gedreht wenn wir Zeit hatten und das Wetter gepasst hat. Diese Aufnahmen haben viel- leicht drei Tage gedauert. Insgesamt haben wir für den Dokumentarfilm einen Monat ge- dreht. Besonders lang hat die Sichtung und Auswahl der Szenen gedauert, weil wir so viel Material hatten. Der Schnitt hat noch ein- mal ungefähr 3 Tage gedauert.
Welches Budget stand dir für das Video zur Verfügung?
am: Der Clip hat unter 1.000 Euro gekostet. Wir mussten nur den Schnitt bezahlen. Wenn wir nur wegen des Clips und nicht wegen des Dokumentarfilms nach Kuba geflogen wären, wäre das Video teurer geworden.

sc: Welche Probleme oder Dinge passierten während der Vorbereitung und während des Drehs, mit denen du gar nicht gerechnet hast?

am: Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit waren alle Ersatzgeigensaiten und die letzte A-Saite schon nach einer Woche kaputt. Meine Tochter Lia hatte Angst, dass sie die restlichen Wochen alle Konzerte mit 2-3 Saiten spielen müsse. Sie hat es dann geschafft, eine kaputte Saite wieder aufzuziehen. In der Provinz hätte es sonst nur Bremszüge für LKWs, aber keine Geigensaiten gegeben. Kurz danach fiel die Geige im Koffer von einer Pferdekutsche – sie blieb aber ganz.
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